LOOP Münster im Praxistest: Volt will Weichen für die Verkehrszukunft stellen

LOOP Münster im Praxistest: Volt will Weichen für die Verkehrszukunft stellen

Mitglieder der Ratsgruppe Volt Münster absolvierten am gestrigen Montag einen zuvor unangekündigten Praxistest des LOOP Münster, dem Ridepooling-Angebot der Stadtwerke.

  • Volt-Landtagskandidat Martin Grewer sieht Verbesserungspotential für LOOP
  • Die Weichen für die Zukunft von LOOP in Münster müssen bald gestellt werden
  • Wie die Verkehrswende mit LOOP gelingen soll

Unter ihnen befand sich der Direktkandidat von Volt, Martin Grewer, der auch verkehrspolitischer Sprecher der Volt-Ratsgruppe ist. “Wir haben am Montag kurz nach Mittag vom Bahnhof Hiltrup aus drei Stunden lang ein Szenario potentieller LOOP-Nutzer durchgespielt und auch mit Fahrgästen gesprochen. Wir wollten wissen, wie sich LOOP in der Praxis bewährt”, sagte Grewer.

Zunächst ging es zu einem Unterhaltungselektronik-Fachmarkt im Gewerbegebiet Süd, um danach ein kleines gesundheitliches Problem zu simulieren, das den Besuch einer Apotheke in relativer Nähe nötig machen sollte. Danach wurde ein Kurzbesuch im Clemens-Hospital angenommen und abschließend die Rückkehr zum Bahnhof.

Das Fazit fiel durchwachsen aus. “Nicht so gut funktioniert hat die Vorbuchung. Wir wären nach einer ersten Mitteilung des Systems mit großer Verspätung zum ersten Ziel gekommen. Nach einem weiteren spontanen Buchungsversuch vor Ort standen plötzlich Fahrzeuge zur Verfügung und wir erreichten erfreulicherweise unsere ersten beiden Ziele sehr schnell, fast schon mit Taxi-Geschwindigkeit”, so Grewer. Danach ging jedoch teilweise gar nichts mehr, alle Fahrzeuge waren ausgebucht und auch ein Standortwechsel zu Fuß half nicht. 

Allerdings zeigte die App-Alternativen mit dem ÖPNV an, wobei die Handhabung der Smartphone-Oberfläche erst einmal erlernt werden will. Zum Abschluss des Praxistest kam auch noch Pech hinzu. “Den Rückweg mussten wir mit dem Linienbus der Linie 5 antreten, der aber verspätet unterwegs und zudem überfüllt war”, berichtet Norbert Bangert der Co-Themenlead Verkehr für NRW, der ebenfalls an dem Test teilnahm.

In einem ersten Zwischenfazit konstatierte Grewer: “Uns ist klar, dass der LOOP nur ein Ergänzungsangebot ist, als Zubringer dient und nicht im ganzen Stadtgebiet unterwegs ist. Aber viele potentielle Erstkunden wissen das nicht und die wären nach unserer Einschätzung nach diesem Praxiserlebnis wahrscheinlich nicht wiedergekommen.” 

Welche Schlüsse daraus zu ziehen sind, wird nun auch Aufgabe der Volt-Ratsgruppe sein. Man hatte sich bereits im Vorfeld in Gesprächen mit Verantwortlichen der Stadtwerke Münster an zwei Terminen ausführlich informiert. Zahlen und Fakten aus der bisherigen Nutzung werden nach Angaben der Stadtwerke in Kürze der Öffentlichkeit bekannt gegeben. “Zwar ist die Tendenz bei Volt grundsätzlich wohlwollend, doch wir müssen zunächst den Zwischenbericht abwarten. Und Verbesserungspotential beim LOOP gibt es auch, das haben wir schon in diesen drei Stunden gesehen”, so Martin Grewer.

Volt NRW setzt insgesamt auf Ridepooling als Mittel, die Verkehrswende voranzubringen. So spricht man sich auch im Wahlprogramm ganz grundsätzlich für eine Förderung solcher Systeme in NRW aus. “Wir können dabei aus den Erfahrungen der Stadtwerke Münster lernen, zumal eine Potenzialanalyse für das Ruhrgebiet kürzlich ergeben hat, dass ein solches System ausbaubar ist”, betonte Bangert.

Natürlich werde man auch nochmal den Kontakt zu den Koalitionspartnern in Münster  suchen und gegebenenfalls gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten es für die Zukunft gibt.

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